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Kondome sind der beste Schutz!

Hier sollte man sich fragen: Schutz vor was? Für schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben steht bei dem Begriff „Schutz“ meist der Safer-Sex-Aspekt im Vordergrund, also die Frage ob durch die Verwendung eine Übertragung von HIV wirkungsvoll verhindert werden kann. Das ist bei Kondomen - die richtige und geübte Anwendung vorausgesetzt - ganz klar und deutlich der Fall!

 

Nur gibt es neben dem Kondom auch noch andere Safer-Sex-Methoden, die in ihrer Schutzwirkung vor einer Ansteckung mit HIV zumindest ebenbürtig sind, zum Beispiel die PrEP oder Schutz durch Therapie.


Alle drei Methoden haben ihre besonderen Eigenarten, die beim Schutz vor HIV ganz individuell als Vor- oder Nachteile erlebt werden können. Nicht wenige Männer nervt die „Fummelei mit dem Gummi“, weil sie den Sex unterbricht, was nicht selten als Stimmungs- und Erektionskiller erlebt wird. Andere fühlen sich gerade durch das Überstreifen des Kondoms in der Absicht sich selbst zu schützen bestätigt: Für Sie ist das Abrollen des Kondoms der sichtbare Beweis, den Schutz vor HIV in die eigenen Hände zu nehmen.

 

Einige Männer erleben Kondome beim Sex als etwas Trennendes, als störende Barriere in Momenten, in denen man am liebsten mit dem*der Partner*in eins werden und verschmelzen möchte. Für andere punktet gerade hier das Kondom durch seine hygienischen Qualitäten, hält es uns doch allzu intime Dinge vom Leib, mit denen man vielleicht so nicht in Berührung kommen möchte (etwa wenn der Passive nicht so gut gespült ist oder man sich darauf nicht verlassen möchte).

 

Fragt man Männer, warum für sie das Kondom beim Sex die unbestrittene Nummer 1 ist, hört man oft, dass das Gummi ja auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen (STIs) schützt. Was sich bei näherer Betrachtung jedoch leider als Mythos entpuppt, denn Kondome schützen effektiv vor HIV, bei anderen STIs stoßen sie aber auch sie recht schnell an ihre Grenzen. Bestenfalls können sie das Ansteckungsrisiko für Syphilis, Tripper und Co. reduzieren, denn viele dieser Geschlechtskrankheiten werden auch am Kondom vorbei übertragen. Sei es beim Blasen, Fingern, Lecken oder Knutschen - also, wenn noch gar kein Kondom im Spiel ist - oder wenn die Erreger über den Umweg der Hände als so genannte Schmierinfektionen auf das Kondom gelangen.

 

Für sexuell aktive Männer, die Sex mit wechselnden Partner*innen haben, ist es daher auch bei durchgängigem Gebrauch von Kondomen wichtig und empfehlenswert, sich mindestens einmal jährlich auf die häufigsten STIs untersuchen zu lassen, z.B. in einem der vielen regionalen Checkpoints, der Aidshilfe vor Ort oder beim Gesundheitsamt.

 

Bei Männern, die die PrEP nehmen, oder bei HIV-positiven Männern finden solche STI-Untersuchungen routinemäßig in den versorgenden HIV-Schwerpunktpraxen statt. Solche STI-Tests sind notwendig, um Geschlechtskrankheiten aufzuspüren (sie verlaufen häufig ohne deutliche Symptome, weshalb sie in vielen Fällen unentdeckt bleiben) und zu behandeln, um so Infektionsketten möglichst früh zu unterbrechen.   


Mit Safer Sex 3.0 (Kondome, PrEP und Schutz durch Therapie) hast du die Wahl zwischen mehreren, sehr sicheren Schutzoptionen vor einer Ansteckung mit HIV. Für welche Methode du dich entscheidest, kann von der jeweiligen Situation und persönlichen Vorlieben abhängig sein. Der beste Schutz ist vermutlich der, welcher am häufigsten zur Anwendung kommt, weil er sich am einfachsten in dein (Sex-)Leben integrieren lässt. Daher ist die Frage nach dem besten Schutz auch nur individuell zu beantworten.


Die wunderbare Möglichkeit eine Wahl zu haben, bedeutet auf der anderen Seite aber auch, andere Entscheidungen anzuerkennen und zu respektieren.

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